News & Tipps Möbel
In diesem Teil finden sie einige wichtige Überlegungen in Bezug auf unsere Lebensweise, auf die Natur und unsere Zukunft, wie wir wohl in Zukunft leben könnten, ohne Ressourcen auszubeuten.
Die Themen:
- Raumakustik-Meist unterschätzt, aber ein wichtiger Bestandteil einer Wohnraumplanung
- Tischler früher und heute
- Vielleicht sollten wir ja die Natur entscheiden lassen, welche Holzart und welche Rohstoffe wir verwenden!
- Holz mit Naturöl - für ein gesundes Wohnklima und eine gesunde Zukunft
Raumakustik
in der Wohnraumplanung
Was für die Audiotechnik, für Tonstudios, für die Gestaltung von Konzertsälen, Theatern, oder für Hörräume unerlässlich ist, sollte auch in der Wohnraumplaung nicht komplett ignoriert werden, nämlich die Maßnahmen für eine angenehme und vor allem störungsfreie Raumakustik. Raumakustik ist in höherem Maße für das harmonische Zusammenleben verantwortlich, als man meinen möchte. Egal ob normale Gespräche (Sprachverständlichkeit), Geräusche von Geschirr oder spielenden Kindern, bis eben wenn der Fernseher läuft oder Musik gespielt wird, wie sich dieser „Klang“ im Raum "abbildet", beeinflusst unsere Kommunikation und auch unser Wohlbefinden. Kommunikation und andere Geräusche sollen möglichst reflexionsarm und direkt ankommen. Durch gezielte akustische Maßnahmen kann man störende Reflexionen und damit den Nachhall reduzieren.
Jede/r die/der schon mal einen Kellerraum bewohnbar ausgebaut hat, weiß um die akustischen Herausforderungen, die so ein Raum mit sich bringt. Betonmauern, Betondecke, ein kahler Raum, der zwar alle kreativen Möglichkeiten offen lässt, man unterschätzt oft den Aufwand an akustischen Maßnahmen, die aber unbedingt nötig sind, um sich in so einem Raum, voller Reflexionsflächen, wenigstens halbwegs wohl zu fühlen. Noch schwieriger wird das Unterfangen, wenn man nicht vorhat oder vielleicht gar nicht den Platz hat, ein Polstermöbel reinzustellen. Manche Keller haben nicht einmal Fenster, wo man Vorhänge anbringen könnte. Um eine akustisch akzeptable Lösung zu finden, braucht man aber vor allem Materialien und Gegenstände, die die Reflexionen schlucken und dabei helfen Textilien und Polstermöbel. Bei solchen Räumen bleibt oft keine andere Möglichkeit, als ihn großzügig mit Akustikabsorbern auszukleiden.
Aufgefallen ist mir, dass man in gewissen Räumen sehr gerne verweilt und ruhig und gelassen miteinander kommuniziert, sich in anderen Räumen aber schnell aufschaukelt und das Weite sucht. Dann habe ich einen Versuch gemacht mit Lautsprechern. Habe sehr gute und akustisch 100% verlässliche Lautsprecher in einem problematischen Raum probiert und war geradezu erschrocken über die unglaublich nervende Akustik. Ich musste die Musik ausschalten, so unheimlich genervt hat sie mich in diesem Raum. Ich habe den Raum dann stufenweise adaptiert, weil dieser Raum ja ein Büro werden sollte, um zu sehen, wie viel so ein Raum benötigt, um akustisch angenehm zu wirken.
Das Büro ist auch ein Technikraum für die PV-Anlage und eben ein Kellerraum, wo ich versucht habe, mit kostengünstigen Mitteln, den Raum zu adaptieren. Vieles wurde einfach aus einem Bestand übernommen, wie die Vorhänge zum Beispiel oder die Tür. Oder auch der Schrank - hier werden nur die Fronten erneuert, teils mit Akustikfilz und Holzleisten, teils mit Holzfronten.
Tatsächlich waren alle diese Maßnahmen nötig, um eine halbwegs angenehme Akustik in diesem Raum zu schaffen. Es ist ja selbst in modernen Wohnräumen eine Überlegung wert, wenn zum Beispiel hauptsächlich Möbel mit Kunststoffflächen, im Raum stehen. Solche Möbel haben eine glatte Oberfläche und sind alles Andere als absorbierend. Selbst Glasflächen und Bildschirme sind nicht optimal. Möbel mit Holz wären schon mal besser, Polstermöbel sind zwingend erforderlich und man muss definitiv an weitere Maßnahmen denken, wie eben Akustikabsorber an den Wänden und an der Decke. Und es gibt viele, auch ganz außergewöhnliche und schöne Gestaltungsmöglichkeiten.
(Ich werde dieses Thema noch mal ergänzen, wenn der Raum abgeschlossen ist und nebenbei ist das Thema wirklich hochinteressant!)
Es musste wirklich jede Fläche im Raum genutzt werden, um eine annehmbare Akustik zu erschaffen. Vor die weiße Wand links hinten kommt noch ein Stromspeicher, deshalb sind hier keine Akustikabsorber montiert. Übrigens als Akustikabsorber für die Wand, wurden hier Hanfplatten verwendet.
Auch für das Deckenelement wurden absorbierende Platten verwendet.
Die Fronten vom alten Schrank wurden einfach getauscht. Teils auf Fronten mit ebenfalls absorbierenden Eigenschaften.
Noch ist die Umgestaltung nicht abgeschlossen und die Lautsprecher habe ich zwischenzeitlich geändert, da ich mit der ersten Variante nicht ganz zufrieden war. Die ursprünglichen Lautsprecher waren schwer für diesen Raum abzustimmen, die aktuellen hingegen bereiten wirklich unheimlich Freude.
Schlussendlich musste sogar die Tür als absorbierende Fläche genutzt werden. Die Tür selbst war ein altes Türblatt aus den 80er Jahren, das einfach mit absorbierenden Filzplatten überklebt wurde. Die Zarge wird bei Gelegenheit noch neu gestrichen.
Eine Lösung für die Abdeckung der Kabelrohre, mit Klangabsorbierenden Eigenschaften. Diese Rohre gehen auch noch der Decke entlang und auch hier möchte ich bei Gelegenheit eine ähnliche Abdeckung ergänzen. Die verschiedenen Holzarten bei den sprossen waren Absicht, von dunklerer Lärche über Kiefer zu heller Fichte.
Tischler früher und heute
Gerade in der Tischlerarbeit muss man unterscheiden, zwischen der Herstellung der ursprünglichen Art und Weise, also wie man früher die Möbel aus Holz hergestellt hat und die aktuellen Methoden der Herstellung. Gelehrt werden ja immer noch überwiegend die ursprünglichen Methoden der Holzverarbeitung, die Holzverbindungen, die Arbeit mit dem Handwerkzeug,... nach wie vor wird methodisch ähnlich herangegangen wie vor vielen vielen Jahren. Die Technik hat sich aber im großen Stil weiterentwickelt, topmoderne Maschinen, CNC- Maschinen, Automatisierung und so weiter, haben auch vor der Holzverarbeitung nicht Halt gemacht. Speziell bei den Möbelverbindungen hat es sich so entwickelt, dass alles hochproduktiv wurde. So gesehen, hat die ursprüngliche Tischlerarbeit mit der heutigen produktiven Fertigung nicht mehr viel gemein.
Die ursprünglichen Methoden existieren nach wie vor, erfahren geradezu eine neue Renaissance, einen neuen Frühling, wenn man so will. Nachhaltige Rohstoffe wie Holz könnten künftig möglicherweise wieder eine größere Rolle spielen und mit dem Holz vielleicht auch wieder die ursprüngliche Verarbeitung.
Heute muss alles extrem schnell gehen, um finanziell konkurrenzfähig zu sein. Es werden fertige Plattenwerkstoffe verwendet, der Zuschnitt erfolgt mit einer CNC- Anlage, Kanten werden aufgeklebt, Verbindungen werden automatisch gebohrt oder gefräst, etc. Große Anlagen schaffen die Zusammenstellung von 2000 Korpuselementen jeden Tag! Und trotzdem kämpfen Produzenten oft mit dem finanziellen Überleben, da fragt man sich, wo soll das noch hinführen? Um also weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben, werden Einsparungen vorgenommen, schlussendlich auch bei Material, bei der Zusammensetzung und der Materialstärke, bei der Beschlägetechnik. Cent-Beträge haben das Potential in einem Wirtschaftsjahr 100000e Euro einzusparen. Und so geht das Spiel immer weiter, bis.. ja bis wann? Leidtragende gibt es ja anscheinend auch nicht, denn die Kunden freuen sich, wenn etwas günstig ist und wenn etwas schneller kaputtgeht freuen sich am Ende auch die Produzenten und der Handel.
Bei all dem vergisst man aber einen ganz wesentlichen Aspekt, nämlich unsere Umwelt, unsere Ressourcen, unsere Zukunft. Die Lebenszyklen von Produkten wird immer kürzer und kürzer, unser Ressourcenverbrauch immer größer und größer.
Vielleicht sollten wir ja die Natur entscheiden lassen, welche Holzart und welche Rohstoffe wir verwenden!
Es ist noch gar nicht so lange her, gehen wir mal 100 oder vielerorts, also in abgelegenen bäuerlichen Regionen, auch nur 50 Jahre zurück, da waren Möbel maximal zweckdienlich. Man hat Möbel gebaut, weil man sie gebraucht hat. Gebaut oder oft auch nur selbst zusammengezimmert aus Holz, woraus den sonst, man hatte ja nur Holz. Selbst mein Vater „zimmerte“ noch Möbel. Hier mal einen Tisch aus Fichtenholz, da mal eine Bank ohne Lehne, dann mal eine Konsole, ein Regal,… Meine Eltern und ich als Kind haben noch so gelebt. Wir konnten uns nicht aussuchen, ob wir diese Farbe oder eine andere, dieses oder jenes Holz, schon gar keinen Kunststoff usw. haben wollten, es spielte einfach keine Rolle. Wichtig war, das wir Möbel hatten, worauf wir schlafen, sitzen und essen konnten. Ich glaube, in der Schule war ich der Einzige, der noch so aufgewachsen ist, wie früher.
Warum spielt es heute so eine große Rolle, was wir haben? Möbel und Gegenstände in unmöglichen Formen und Farben, nichts scheint unmöglich und jeder, auch noch so ausgefallene Wunsch scheint erfüllbar zu sein. Noch dazu stand damals zu 100% der Nutzen im Vordergrund, heute werden z.B. Küchen oft gar nicht mehr oder nur geringfügig genutzt und trotzdem investiert man den Preis eines PKW‘s - ja in was eigentlich?
Jedes Jahr gibt es neue Trends, Holzarten werden werbetechnisch gepusht, ich erinnere dabei nur mal an Zirbenholz für Schlafzimmer. Eiche wird seit 15 Jahren ganz massiv verarbeitet und vom Trend her zeichnet sich kein Ende ab. Mit der Nachfrage steigen die Preise und irgendwann wird das künstlich gepushte Trendholz knapper und knapper. Dabei müsste das keineswegs so sein, es gibt ja auch noch andere Holzarten. Deshalb sage ich, die Natur gibt uns vor, was wir zur Verfügung haben! Wir müssten vielleicht nur wieder zurückdenken, wie es damals war. Rohstoff war jener, der vorhanden war und was wäre so schlimm an Möbeln aus Buche, Kirsch, Ahorn, Nuss usw.? Übrigens mit der Rohholzoberfläche sind die Unterschiede der verschiedenen Holzarten marginal. In meinem Büro habe ich aus Gründen der Verarbeitung von Resten, schon 7 oder 8 verchiedene Holzarten verwendet, bei 5 Holzarten merkt man erstmal gar nicht, dass es unterschiedliche Hölzer sind.
Holz mit Naturöl oder jetzt neu mit einem Wasserlack auf Pflanzenbasis- für ein gesundes Wohnklima und eine gesunde Zukunft
Ich sage immer, ich kann den Unterschied nicht nur sehen und fühlen, sondern auch riechen. Ich habe jahrelang Kunststoffmöbel bei Kunden montiert, habe sie jahrelang geplant und verkauft, manchmal auch begutachtet und ich habe immer noch diesen Geruch von Kunststoff und Lack in der Nase, sobald ich auch nur ein Foto von solchen Möbeln sehe. Ist es der Kunststoff selbst, verwendete Kleber, Weichmacher, Formaldehyd, der Lack, Härter, Verdünnung... ich weiß es nicht, wahrscheinlich eine Mischung aus allem.
Bei Holz und Holzöl, manchmal auch Wasserbeizen und Holzöl, hingegen, fallen alle Bedenken ab, erleichtert atmet man durch, im Wissen, dass keine schädlichen Stoffe die Gesundheit beeinträchtigen. Das Einzige, was man bei der Holzvariante kritisieren kann, ist der verwendete Leim. Leim enthält PVAC (PolyVinylAcetatleim) ist ein formaldehydfreier Dispersionsleim. Früher wurde Glutinleim oder Knochenleim verwendet. Diese natürlichen Varianten finden immer noch Anwendungen und erfreuen sich sogar großer Beliebtheit. Sie sind aber nicht für alle Verleimungen, wie sie heute benötigt werden geeignet.
Man kann im Möbelbau vielleicht nicht immer alles 100% biologisch und nachhaltig herstellen, aber manche Hilfs- und Zusatzstoffe kann man mit Bedacht wählen und nur da einsetzen, wo es unbedingt notwendig ist.