Verstärker im Selbstbau

Ja, auch sowas gibt es! Und das geht auch mit relativ wenigen Kenntnissen im Elektrotechnik-Bereich. Was muss man können? Ein wenig löten, man muss wissen wo man Bauteile bekommt und welche Bauteile dafür geeignet sind. Es macht vor allem eins: Spaß! Spaß am Ausprobieren.

Gleich ein paar Eckdaten

Funktionen bzw. Anschlüsse

  • Multiroom mit bis zu 12 Geräten in bis zu 8 Gruppen
  • Streaming vom Gerät: Spotify, Qobuz, Deezer, Tidal, Amazon Music (HD), TuneIn Radio, InternetRadio, Napster, Pandora
  • Streaming via APP eines beliebigen Musikdienstes mit Bluetooth 5.0 oder Airplay (Apple)
  • LineIn 3,5mm Klinkenstecker
  • USB IN mit MicroUSB oder USB von einem USB-Stick oder Server
  • Optical IN (Toslink) z.B. von einem Fernseher
  • Coaxial IN, Koaxial Anschluss
  • WIFI
  • LAN Anschluss RJ45
  • Musikformate: FLAC, MP3, AAC, AAC+, ALAC, APE, WAVE
  • Und: GIS-frei, reines Streaminggerät ohne Rundfunkempfangseinrichtung

Leistung

2x 50Watt bei 4-8Ω
Sampling Rate bis 24bit/192khz
Verzerrung THD 0,03%

Zusätzliche Funktionen und interessante Möglichkeiten

  • Stereo- Monobetrieb möglich, es können auch zwei Geräte- ein Gerät für den linken Kanal und ein Gerät für den rechten Kanal, verwendet werden
  • Direct Mode: In diesem Modus wird keine Internetverbindung benötigt. Das Modul baut seinen eigenen WLAN Host-Spot auf, und kann dadurch direkt angesteuert werden. Dadurch wird auch der mobile Einsatz ohne Internetverbindung ermöglicht
  • Im Heimnetzwerk vorhandene Musikdateien (z.B. auf einer NAS, Server) können ebenfalls eingebunden werden.
  • Modul kann natürlich auch in einem Lautsprecher integriert werden, somit ist der Bau von sehr komfortablen aktiven Lautsprechern möglich. Sozusagen könnte man sich einen eigenen Smart-Lautsprecher bauen

Bedienung

  • Via APP 4stream für Android oder IOS
  • Fernbedienung
  • Auch direkt am Gerät sind einige Schaltvorgänge möglich, mit dem Reset-Knopf kann man die Funktion ändern und Ein- und Ausschalten
  • Mit dem Programm APC-Workbench kann man sein eigenes Klangprofil konfigurieren. Und nicht nur das, man kann die Stereoeigenschaften anpassen. Das heißt, der Stereobereich kann in die Breite „geöffnet“ werden oder fokussiert auf dem Sitzplatz, wie z.B. vor einem Computermonitor. Alles nur mit der Software. Bei meiner sehr sensiblen Schreibtischanlage setze ich den erstgenannten Effekt mit Erfolg ein.

Beschreibung und Entwicklung 

Lange habe ich gesucht und nichts adäquates gefunden, wenn es darum ging, eine preislich akzeptable Lösung zu finden, um in mehreren Räumen, sowie in der Werkstatt Musik zu streamen. Wenn man, so wie ich, gerne bei Musik arbeitet, dann hätte man halt gerne, dass man seine persönliche Musiklisten überall hören kann, oder zumindest im Hobbyraum und im Büro. Im Wohnzimmer und inzwischen auch im Büro bevorzuge ich klarerweise eine kräftigere Lösung und dort darf es auch eine hochwertige Variante sein. Aber gerade wenn man eine qualitativ gute Variante benutzt, ist es noch schwieriger, für andere Räume eine klanglich ähnliche, aber halt günstigere Verstärker- und Lautsprecherkombination zu finden.
Ja, bis ich dann diese Module entdeckt habe. Erst war ich sehr skeptisch, da ich schon viele Verstärker, darunter eben auch Class D Verstärker probiert habe und immer wieder enttäuscht wurde.

Geradezu begeistert war ich hingegen von diesem Verstärkermodul. In der Zwischenzeit wurden dann auch noch Erweiterungsmodule entwickelt und das machte für mich den Bau noch interessanter. Schließlich hat man mit diesen Modulen nun auch die Möglichkeit, digitale Anschlussmöglichkeiten zu integrieren. 


Bis er sich zum aktuellen Stand und zur aktuellen Ausstattung entwickelte, waren aber viele Erfahrungen und Einzelschritte notwendig. Es war ein Experiment, dass ich öfters angepasst habe, was aber bei neuen Konstruktionen immer so ist. Erstmal muss man eine Auswahl der Materialien treffen. Das Gehäuse wollte ich logischerweise aus Holz machen, vorne brauchte ich ein Sichtfenster für das Signallicht und für die Infrarotfernsteuerung. Und hinten eine dünne Metallplatte mit 1,5mm Stärke, also Aluminium.

Die ersten Versuche waren geprägt von Maßanpassungen und Gehäuseoptimierungen. Ich dachte, eine Zeichnung ist doch überflüssig für solch ein Gehäuse, aber man glaubt gar nicht, wie viele Kleinigkeiten Anpassungen erfordern. Man muss es öffnen können, die Glasscheibe muss zum Tauschen gehen, eine Wärmeentwicklung gibt es ja auch noch, glücklicherweise nur minimal, etc...
Ja und für mich als Holzverarbeiter stellt sich auch die Frage: Wie Schneide ich die Ausnehmungen in die Metallplatte? Ich habe ja keine Metallfräse und schon gar keine CNC-Fräse. Also was bleibt mir übrig? Schneiden und feilen, ja aber wie? 
Ich habe an die Laubsägearbeiten erinnert und dachte, damit könnte es gehen. Und mit Metallsägeblättern ging es sogar ziemlich gut, nicht ohne feilen, aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ich brauchte aber trotzdem 3 Versuche😊


Und auch als die ersten Modelle fertig waren, war ich es mit meinen Ideen noch nicht. Die Anschlussbuchse (grün) für die Lautsprecher, die wollte ich noch auf Terminalbuchsen (Bananenbuchsen) ändern.

Schließlich habe ich diese Terminalbuchsen auch noch umgesetzt.
Die zusätzlichen Antennen waren am Ende auch nicht mehr nötig, die sind jetzt im Gehäuse versteckt. Mit derselben Sende- bzw. Empfangsleistung versteht sich.


Und- er wird weiterentwickelt! Jetzt nicht wegen der Holzvariante in Eiche, sondern wegen der stark gerundeten Form und der Eckverbindungen mit Schwalbenschwanzzinken. Auch neu, die schwarze Rückseite. Speziell bei hellen Holzarten passt die schwarze Rückwand sehr gut.

Noch einmal eine große Veränderung: Das Gehäuse wächst kräftig, weil nun auch das Netzteil in das Gehäuse integriert ist, inkl. schaltbaren Kaltgerätestecker. Die Lüftungsgitter waren wegen dem Netzteil erforderlich. 
Vorne ist nur noch eine kleine Fensteröffnung nötig. Bzw. es gibt noch eine neue Erweiterung, nämlich ein vollwertiges Bedienpaneel, welches ich in Zukunft statt dieser Öffnung einbauen möchte. Auf diesem Paneel sind dann alle wichtigen Bedienfunktionen inkl. IR für die Fernbedienung. Die Fernbedienung funktioniert eben jetzt über diesen Glaseinsatz.

Verwendung des CLASS D Verstärkers


Und ich werde immer wieder gefragt, ob der Verstärker auch wohnzimmertauglich ist, also ob er als Hauptdarsteller eingesetzt werden kann? Ja natürlich ist er das, bis zu einer gewissen Leistung auf jeden Fall. Der Fernseher kann via Toslink angeschlossen werden, ein Plattenspieler via Phono-Vorverstärker wäre auch möglich und zusätzlich ein CD-Player ginge auch noch, aber hauptsächlich ist es eine günstige Selbstbau-Alternative zu diversen Smartlautsprechern.

Der ideale Einsatzzweck ist beim Computer oder wenn man eben eine günstige Möglichkeit sucht, Musik zu streamen, wie in einem Hobbyraum oder in der Werkstatt zum Beispiel. Man kann Zuspielgeräte nicht nur via „Optical In“ anschließen oder mit drahtloser Übertragung, mit Bluetooth oder Airplay nutzen, man kann ihn auch ganz einfach über USB nutzen. Am Computer einfach die Tonausgabe ändern und fertig. Das funktioniert wirklich einfach und unkompliziert. Das Steuern der Lautstärke und des Equalizers funktioniert dann trotzdem eher mit der mobilen App 4stream oder mit der Fernbedienung. Man könnte auch über das Netzwerk einsteigen, aber da kann man nur die Lautstärke regeln, keinen Equalizer.